Erfolgsgeschichte 2009

2009, mal wieder ein neues Jahr, mal wieder keine Vorsätze, außer Ãœberleben und keinem Darwin-Award zu erliegen. Jedes Jahr ohne diesbezüglichen Verdienst ist ein erfolgreiches Jahr.

Gucken wir mal zurück. Leider fallen mir bei der Gelegenheit nur zwei Male ein, bei denen ich fast in Berlin überfahren wurde. Das zweite Mal, kurz nachdem ich aus Italien wieder kam und noch ganz in der offensiven-Straßenüberquertaktik war, die einen in besagtem Land heil und selbstbewusst über die Straße, in Berlin aber nur den Tod bringt. Vierspurige Straße am Hackeschen Markt, kaum befahren keine Straßenmarkierungen, Autos links und rechts sind noch weit weg und ich, der ungeachtet dessen beginnt die Straßenüberquerung zu wagen. Auf halber Strecke schießt hinter dem einen Taxi von links ein Mercedes hervor, überholt das Gelbe gefährt und kommt mit zackigerer als erlaubter Geschwindigkeit auf mich zu als wollte er sagen “wat globste watte hier machst? Straße überquern, na nich mit mir freundchen!”. Wo in Italien vor einem Fussgänger respektvoll gehalten wird, geht der Berliner aufs Gas. Danach wars hin mit meinem Selbstbewusstsein im Straßenverkehr und ich hab wieder die Zebrastreifen benutzt. Und dann war da noch ein Beinaheautounfall, der sich fast ereignet hätte, während ich als Beifahrer gerade einen spannenden Gedanken formulierte, von dessen Erzählung ich mich auch durch eben diesen Beihnahe-Unfall ich mich nicht habe abbringen lassen.
Hm, wenn ich so an Norditalien denke, dann fallen mir nicht viele Darwin-Award-verdächtige Aktionen ein. Naja, nur so riskante Sachen wie Barfuss-Schlafengehen, Seilbahn- und bei Lee-im-Auto-Mitfahren. Ok, ich bin in nem Bergsee baden gewesen, der berüchtigt ist für Schwimmer-einsaugende Strudel und (schonwieder) is ne Schlange an mir vorbei geschwommen, aber das passiert doch jedem Mal. Eventuell hab ich meine weiteren Dummheiten auch nur verdrängt. Italien, das war so das andere 2008, das mit Sommer. In Berlin, quasi zu Hause gibt’s nur die üblichen Gefahrenquellen. Ich habe das einmalige Talent jede Steckdose auffunken zulassen, wenn ich etwas einstecke. Jedes Mal wenn ich in eine Bahn einsteige hab ich Angst durch die 15cm Spalt zwischen Bahnsteig und Eintritt zu fallen. Und wann immer ein Depp mit Aufnähern auf der Jacke ankommt, befürchte ich, dass er mir ne Stunde die Kante an den Sack labern will, darüber wie er mal einen Aufnäher verloren hat. Dabei gestikuliert er dann, wobei seine Akupunktur gebeutelten Finger auffallen und mir nur der Gedanke durch den Kopf geht, dass man nicht auch so enden will, ebenso wenig wie die Finger.
Is ja auch nicht so nett, eins auf die Schnauze zu kriegen. Da bittet man ja meist nicht drum. Wenn dann der erste Gedanke schneller im Kopf ist als das Adrenalin und der dann eigentlich auch nur “Scheiß Nasenbluten, so kann ich doch nicht in der Straßenbahnsitzen” ist, dann kann man sich schonmal Sorgen machen, ob der Selbsterhaltungtrieb noch so ganz da ist.

Letztlich war 2008 aber ein Erfolg, was mein Schreiben beweist. Für 2009 wird weiterhin gelten, dass ich von Elektronikspielereien fernbleibe, die einzige Waffe, die ich benutzen werde Kryptografie ist und ich mich lieber nicht mit Fünftklässlern anlege. Aber sonst lebe ich gern gefährlich!

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