Rollstuhlware

Ein Mann stackst störrisch die Straße entlang. Vor sich schiebt er einen Rollstuhl. Der Bürgersteig ist – wie dieser Tage üblich – vereist und jeder steht vor der Wahl zwischen Glatt und Nass. An den Bordsteinkanten bilden sich Eispfützen, wer gut ist navigiert drum herum, wer aufpasst, kann hintersich jemanden Hören der nicht so gut aufpasst. Der Mann hat den zerstoßenen Eisschnee als Oberfläche gewählt und kämpft mit den Rädern seines Rollstuhls. Es sieht etwas unbeholfen aus, er legt sich ins Zeug und drückt das Gefährt, doch der Schnee leistet Widerstand. Er lehnt sich etwas nach vorne. Es sieht aus als wolle er seinem Gefährten etwas sagen, vielleicht “wollen wir tauschen?”. Aber er spricht nichts, er kontrolliert die Ladung. Tauschen wäre auch gar nicht gegangen. Drei Bierkisten bieten nicht viel Schub auf verschneitem Gehweg. Im Gegenteil, dem Mann nach zuurteilen ist schon die Wirkung einer Flasche eher dem Fortkommen hinderlich. Das ist der Gedanke die Fortbewegung und Transportmaximierung mit Hilfe eines Rollstuhls gar nicht so blöd. Ich frag mich wo er ihn her hat.

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